Veröffentlicht am

Wie alles begann… (Tschüss, CTC i3 Pro B!)

Mitte 2016, nach dem Besuch der Maker Faire in Hannover, fiel die Entscheidung: „So ein „Plastik-schmelz-und-form-Ding“ will ich jetzt auch!“.

Natürlich sollte es etwas „möglichst günstiges“ sein, schließlich „weiß man ja gar nicht, ob man sich damit längerfristig beschäftigen will“ und „so ein High-End Teil braucht man doch eh nicht“…

Gesagt, getan, für damals 190,90€ (!) wurde ein CTC i3 Pro B bei eBay gekauft. (Nicht, dass ich beim Kauf gewusst hätte, dass das genau dieses Druckermodell gewesen ist, das musste erst mühsam im Nachgang erforscht werden.)

Die Ernüchterung folgte sogleich: das Ding wollte einfach nicht gescheit drucken! Schon beim Zusammenbau fehlten Schrauben, der Extruder war der Horror, irgendeine Art von Präzision war nicht existent, die Temperatur des Heizbetts im Display immer 40°C höher als in Wirklichkeit und wenn man nicht aufpasste, war ein u.U. tödlicher Stromschlag mit 230V nicht auszuschließen – schließlich waren am Netzteil offene Leitungen frei zugänglich. So wie es daherkam, war es allenfalls als PLA Drucker zu gebrauchen, aber ausgerechnet eine Filamentkühlung fehlte, so dass die Drucke aussahen, wie fettiger Teig an der Sonne, d.h. sofern es überhaupt gelang, irgendetwas an Filament durch den dauernd durchrutschenden/blockierenden Extruder zu bekommen.

Das Modell wird bis heute regelmäßig als „Upgraded Version 201X Printer blahblahblah“ für knapp 85-90€ bei eBay verkauft, ohne dass irgendetwas wesentliches an der Konstruktion verändert worden wäre und wird offensichtlich nach wie vor viel nachgefragt.

Mit viel Mühe und Not ist es mir im Laufe einiger Wochen und Monate dann irgendwie gelungen, dem CTC i3 Pro B Gebilde ein paar Teile zu entlocken, die dann die Basis für einen selbst gebauten P3Steel auf Basis von toolsons Modifikationen bildeten (den ich bis heute regelmäßig nutze und der das vielleicht beste Druckbild erzeugt das ich kenne.)

Warum also ein wehmütiges „Tschüss CTC i3 Pro B!“???

Ganz simpel: Weil es ab Werk i.d.R. zwar kein funktionierender 3D Drucker ist, gleichwohl bietet dieses Modell eine wunderbare Spielwiese, um sich mit 3D Druckern vertraut zu machen. Gerade die Tatsache, dass an dem Drucker kaum etwas wirklich gut funktioniert, schärft den Blick für das worauf es ankommt ungemein.

An und für sich sollte aus den Einzelteilen irgendwann ein neuer, soliderer P3Steel XL auf Basis des Designs von OrballoPrinting werden und auch wenn ich den entsprechenden Rahmen hier habe, ist es aus Zeitgründen nicht mehr dazu gekommen.

Der CTC i3 Pro B geht heute nämlich als Spielwiese weiter an meinen Vater, als kleines Geburtstagsgeschenk, da sich dieser seit einiger Zeit auch für das Thema zumindest rudimentär interessiert.

Um ihm den Einstieg etwas zu vereinfachen, habe ich Marlin 1.1.8 für das GT2560 Mainboard und das gesamte Umfeld des CTC i3 Pro B angepasst, inklusive Mesh Bed Leveling. Mein MB von 2016 hatte übrigens bereits einen funktionierenden Bootloader. Die einzige Herausforderung bestand lediglich darin, die korrekte Baud Geschwindigkeit herauszubekommen (bei mir 115200). Die Temperatur des Heizbetts ist immer noch um ca. 40°C zu hoch, das konnte ich auf die Schnelle nicht ausmerzen.

Für alle Interessierten lade ich meine Fasssung der Marlin 1.1.8 Firmware für den CTC i3 Pro B unter Ausschluss irgendwelcher Zusicherungen hier hoch und wünsche Euch viel Spaß damit.